Leben in Graz mit Kilian Zündel

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„Mittlerweile fühle ich mich in Graz wirklich zu Hause!“

Kilian Zündel (24) ist eine der heißesten Aktien im österreichischen Eishockey. Seit Juli letzten Jahres ist der gebürtige Vorarlberger bei den Graz 99ers unter Vertrag. Hierzulande macht er nicht nur als Verteidiger am Eis gute Figur, sondern auch am Green der steirischen Golfplätze. Ein perfekter Anlass für uns, um mit Kilian ein paar Runden am Golfplatz zu drehen und uns über seine sportlichen und persönlichen Ziele und sein Leben in Graz zu unterhalten.

LLI: Kilian, du bist seit etwas über einem Jahr in Graz  – wie gefällt‘s dir hier eigentlich? Hast du dich gut eingelebt?

Kilian: Ja, sehr gut. Und es ist auch überschaubar, das hätte ich mir zu Beginn gar nicht erwartet. Ich komme ja aus Dornbirn, das ist mit seinen 60.000 Einwohner dann doch eher klein im Vergleich zu Graz mit seinen knapp 300.000 Einwohnern. Also für mich war das schon ziemlich groß … Aber mittlerweile fühle ich mich in Graz wirklich zu Hause, ich mag es echt sehr.

LLI: Wo trifft man dich am öftesten an in der Stadt?

Kilian: Also, ich glaub, ich bin einer der Hauptsponsoren von Martin Auer (lacht). Meine Lieblingsfiliale ist der Schillerhof, da ist das Ambiente einfach so schön. Und ich bin sehr gerne in der Innenstadt. An freien Tagen bin ich viel in der Stadt unterwegs, quasi vom Kaffee am Morgen bis zum Mittagessen. Am Abend mag ich die Schmiedgasse echt gerne, mit dem Miss Cho oder dem Landhauskeller. Zu späterer Stunde dann gerne auch im Katze-Katze. Der Schloßberg ist natürlich auch super. Und man ist schnell am Meer. Triest ist schon ein Go-to-Spot für mich …

LLI: Kilian, was haben Golf und Eishockey eigentlich gemeinsam?

Kilian: Die Bewegung beim Golf-Abschlag und der Schuss beim Eishockey sind ähnlich. Und natürlich geht’s bei beiden darum, dass man mit einer langen Stange versucht, etwas von A nach B zu bewegen (lacht). Mehr ist es dann aber eigentlich schon nicht von der Gemeinsamkeit her.

LLI: Beides kannst du sehr gut, vor allem natürlich Eishockey-Spielen. Das kann man aber auch nicht von heute auf morgen. Wie bist du eigentlich zum Eishockey gekommen?

Kilian: Eigentlich durch meine Tante. Sie ist früher gerne zu den Spielen der Dornbirn Bulldogs gegangen und einmal hat sie mich mitgenommen – das hat mir sehr gut gefallen und ich wollte damit beginnen. Meine Mama hat damals gesagt „Die werden dich dort als Puck verwenden“, weil ich zu diesem Zeitpunkt noch klein war (schmunzelt). Aber ich habe einfach angefangen und es durchgezogen.

LLI: Vorarlberg ist im Eishockey ja schon ein etwas anderes Pflaster als die Steiermark, oder?

Kilian: Naja, früher war es schon noch um einiges besser, da gab es vier, fünf Vereine, wo man spielen konnte. Graz hat da ziemlich aufgeholt, früher habe ich Graz eigentlich nie so am Schirm gehabt. Lustig ist, dass ich mein Profi-Debüt in Graz gegeben habe, und zwar gegen Graz …

LLI: Die 99ers sind ja aktuell sehr gut unterwegs, vor Kurzem gab’s einen 9:4-Kantersieg gegen Fehervar – die Ungarn waren ja in der letzten Saison ein ziemlicher Angstgegner, oder?

Kilian: Ja, wir haben letztes Jahr kein einziges Spiel gegen sie gewonnen. Eigentlich habe ich mir ein Duell auf Augenhöhe und ein knappes Spiel erwartet. Wir wollten einfach eine gute Performance abliefern und das hat geklappt, der Bann ist gebrochen! Dass wir dabei auch gleich einen Torrekord zu Hause aufstellen, ist natürlich erfreulich. Ich würde sagen, die Richtung der Mannschaft passt aktuell sehr gut!

LLI: Du bist jetzt 24 und du hast in jungen Jahren sportlich schon sehr viel erreicht und eine beeindruckende Karriere hingelegt: Du warst 2022 Meister mit Salzburg, hast danach in der Schweiz gespielt und du bist Nationalspieler. Welche sportlichen Ziele hast du für die nächsten Jahre?

Kilian: Mit 24 ist man kein ganz junger Spieler mehr, aber ich bin auch noch kein Routinier. Für mich ist es wichtig, künftig eine tragende Rolle im Team einzunehmen, Verantwortung zu übernehmen. Das ist mein persönliches Ziel. Und natürlich nächstes Jahr die Weltmeisterschaft in der Schweiz zu spielen.

LLI: Sind die großen Ligen wie die NHL noch ein Thema für dich?

Kilian: Eigentlich ist das kein Thema mehr, nein, wobei: Wenn jetzt ein Angebot kommen würde, würde ich es mir schon anschauen (lacht). Aber es ist nicht wirklich realistisch. Ich könnte mir vorstellen, irgendwann später wieder in die Schweiz zu gehen.

LLI: Bis zum Karriereende ist ja noch ein bisschen Zeit, Dennoch stellt sich ja früher oder später die Frage: Was jetzt? Hast du schon Pläne für eine Zeit danach?

Kilian: Ich hab mehrere Optionen für mich im Hinterkopf. Ich habe eine Ausbildung zum Personal Trainer, könnte also im Fitnessbereich als Trainer arbeiten. Momentan bin ich aber gerade dabei, eine Social-Media-Agentur zu gründen. Da bin ich aktuell im Aufbau und das kann ich mir für später wirklich gut vorstellen …

LLI: … und das scheint dir auch zu liegen: Dein Instagram Account (@kilzzze) hat über 20.000 Follower! Das ist schon ziemlich cool, gratuliere!

Kilian: Danke, ja ich hab da grade einen Lauf (lacht).

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